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Prävention im Sommer: Rollläden runter!

Der nächste Sommer steht vor der Tür. Was Praxisinhaber*innen tun können, um Mitarbeitende und Patient*innen zu schützen, schilderte der Hausarzt Prof. Dr. Jörg Schelling im Interview mit den MÄA.

Herr Prof. Schelling, wann und warum braucht es Ihrer Ansicht nach einen Hitzeschutz für Mitarbeiter*innnen und Patient*innen?

 Auch wenn die Klimaveränderungen und der zunehmende Temperaturanstieg langsam verlaufen und deswegen nicht immer in der täglichen Arbeit präsent erscheinen, so sind sie doch mittel- und langfristig für unsere tägliche Arbeit und die Patientenversorgung von größter Bedeutung. Wir können nicht zu lange warten – wir brauchen bereits kurzfristig Umstellungen in der Praxis, die uns helfen die Gesundheit unserer Mitarbeiter*innen und Patient*innen zu bewahren. Deswegen müssen wir schon heute handeln, um in der Zukunft gewappnet zu sein. Das ist echte Prävention!

Welche Maßnahmen sind zum Hitzeschutz geeignet, und welche nutzen Sie in Ihrer Praxis?

 Zuerst einmal muss man sehen, welche baulichen Maßnahmen bereits umgesetzt oder noch möglich sind.

Hierzu gehören gute Lüftungs- und gegebenenfalls auch Klimatisierungssysteme sowie automatisierte Rollläden. Auch eine Versorgung mit Trinkwasser für Mitarbeiter*innen und Patient*innen ist unerlässlich. Am wichtigsten ist es aber, eine verantwortliche Person für den Hitzeschutz in der Praxis zu benennen!

Wie einfach war es, die Maßnahmen umzusetzen?

Eigentlich ist es nicht schwer, das Bewusstsein bei Mitarbeiter*innen und Patient*innen zu erhöhen. Hierfür reichen schon einige gezielte Fortbildungen und eine strukturierte Ansprache. Allerdings muss man den ersten Schritt wagen und gehen. Dazu muss sich die Praxisleitung auch klar zum Thema bekennen und dieses trotz der massiven Arbeitsbelastung in der Versorgung zu einer Priorität erklären.

Waren die Maßnahmen geeignet, Mitarbeiter*innen und Patient*innen vor Hitze zu schützen?

Wie Rollläden runter! Prävention im Sommer Der nächste Sommer steht vor der Tür. Was Praxisinhaber*innen tun können, um Mitarbeitende und Patient*innen zu schützen, schilderte der Hausarzt Prof. Dr. Jörg Schelling im Interview mit den MÄA. haben Ihre Mitarbeiter*innen und Ihre Patient*innen darauf reagiert? Da wir mit der Praxis 2019 in der neues Gebäude gezogen sind, konnten wir den Hitzeschutz bereits in die Planung mit einbeziehen. Insofern waren die Maßnahmen natürlich bereits gut auf die Bedürfnisse abgestimmt. Mitarbeiter*innen und Patient*innen haben das Thema immer noch zu wenig auf dem Schirm und müssen gezielt darauf angesprochen werden. Wenn man dann aber die Fortbildung oder den Dialog begonnen hat, so ist das Interesse sehr groß und die Motivation ebenfalls. Entscheidend ist der erste Schritt. Ab dann geht es einfacher!

Das Interview führte Stephanie Hügler 
MÄA 12/2023